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Die Mandoki Soulmates imaginieren "A Memory Of Our Future"

  • Veröffentlicht: 24.05.2024
  • 15:32 Uhr
Article Image Media
© Sony

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Supergroup um Produzent, Drummer und Sänger Leslie Mandoki hat in diesem Monat ein neues, wieder einmal sehr politisches Album veröffentlicht. Mit "A Memory Of Our Future", das komplett analog in Mandokis Studio aufgenommen und produziert wurde, wollen die Soulmates der Gier und der Spaltung der Gesellschaft etwas entgegensetzen.

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Wer schon ein paar Dekaden länger guter Rock- und Popmusik frönt, schlackert beim Staraufgebot der Mandoki Soulmates mit den Ohren. Immer, wenn der ungarisch-stämmige Produzent – der schon mit Künstler:innen wie Lionel Richie, Phil Collins, Jennifer Rush, Joshua Kadison und den No Angels arbeitete – seine aktuellen Mitstreiter zusammenruft, muss man das Wort "Supergroup" benutzen. Mandoki gründete die Mandoki Soulmates vor über 30 Jahren, u. a. mit Ian Anderson von Jethro Tull. Im letzten Jahr spielten sie eine große Tour zum 30. Jubiläum. Das neue Album "A Memory Of Your Future", das am 10. Mai veröffentlicht wurde, entstand nun in folgender "Super"-Besetzung: Ian Anderson, Mike Stern, Al di Meola, Randy Brecker, Till Brönner, Bill Evans, John Helliwell (Supertramp), Cory Henry, Richard Bona, Steve Bailey, Simon Phillips (Toto) und die ausdrucksstarken Charakterstimmen ihres Mastermind Leslie Mandoki und der Leadsänger Tony Carey (Rainbow), Nick van Eede (Cutting Crew), Jesse Siebenberg und Mark Hart (beide Supertramp).

Die 12 neuen Songs fließen stilistisch zwischen Pop, Jazz, Folk, Prog und Funk und setzen immer wieder politische Akzente in Titeln wie "Blood In The Water" oder "We Stay Loud." Vor allem den letztgenannten Song kann man auch als Leitspruch von Leslie Mandoki lesen: Mandoki wuchs in Ungarn auf, zu Zeiten eines Regimes, das man ruhigen Gewissens als stalinistisch bezeichnen kann. Als junger Drummer und Sänger seiner Band JAM wurde er in den 70ern im Budapester Underground zum musikalischen Sprachrohr der studentischen Opposition gegen die kommunistische Regierung. Die später erlangte künstlerische und politische Freiheit sieht er folglich als hohes Gut an, das es zu bewahren und laut zu verteidigen gilt. Seine Bilanz der Jetztzeit fällt dagegen eher besorgt aus: "Die Träume meiner Generation liegen heute in Trümmern", sagt Leslie Mandoki. "Dabei hatten wir nach 1989 so wunderbare, historische Chancen, eine achtsame, menschliche Welt für die kommenden Generationen auf den Weg zu bringen. Doch wir haben es vermasselt. Getrieben von Egoismus und Gier haben eine Welt geschaffen, in der Geld schneller Profit macht, als menschliche Arbeit dazu je im Stande wäre. Ohne Rücksicht darauf, ob ein Mehrwert geschaffen oder zerstört wird. Ohne Rücksicht auf Nachhaltigkeit, Umwelt, Klima und soziales Gleichgewicht in unseren Gesellschaften. So entstehen Spaltung und Radikalisierung, und wie wir leider wieder schmerzvoll lernen mussten: auch Kriege. Es ist einfach viel zu viel 'Blood in the water!'"

"A Memory Of Our Future" wurde komplett analog in Leslie Mandokis Studio aufgenommen – so richtig mit Masterbändern und allem Drum und Dran. So was macht heute kaum noch jemand.

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