Eigentlich hätte Marianne Rosenberg die „Kleine Weiße Friedenstaube“ auf dem neuen Sampler der erfolgreichen „Giraffenaffen“-Reihe steigen lassen wollen. Die Bilder und Nachrichten aus der Ukraine, die das Leid der Menschen zeigen, das durch Wladimir Putins völkerrechtswidrigen Angriffskrieg ausgelöst wurde, bewogen sie jedoch, die Veröffentlichung vorzuziehen. Deshalb erscheint ihre Version des berühmten Kinderliedes aus dem Jahr 1948 schon jetzt als Benefiz-Single. Ihr und dem „Giraffenaffen“-Team liegt in der aktuellen Situation insbesondere das Wohlergehen der Kinder am Herzen. Deshalb werden alle Erlöse des Songs an die SOS Kinderdörfer gespendet, die sich für Kinder und Familien in der Ukraine einsetzen. Alle an der Veröffentlichung beteiligten Menschen stellten ihre Arbeit an der Veröffentlichung ehrenamtlich und unentgeltlich zur Verfügung.

Marianne Rosenbergs Auswahl des vor allem in der ehemaligen DDR beliebten Liedes für die Sampler-Reihe war allerdings von Anfang an ein klares Statement. Das erkennt man nicht zuletzt am hochpolitischen Ursprung des Liedes und seiner direkten Verbindung zur Friedensbewegung. „Kleine weiße Friedenstaube“ wurde von der Kindergärtnerin Erika Schirmer geschrieben und nimmt direkten Bezug auf die von Pablo Picasso gemalte Friedenstaube, die das Plakat der Pariser Friedenskonferenz 1949 zierte. In einer Zeit, in der das schwer gezeichnete Europa noch immer die Spuren von Genozid, Massenmord und Krieg aufarbeitete, sollte „Eine kleine Friedenstaube“ den Jüngsten vermitteln, dass Frieden ein kostbares Gut ist. Eine Botschaft, die auch Marianne Rosenberg am Herzen liegt, die eh schon immer eine der haltungsstärksten, politischen Schlagersängerinnen war. Ihre Botschaften sind überall in ihren Interviews und ihrem Werk zu finden – zum Beispiel im Titelsong ihres letzten Albums „Im Namen der Liebe“, wo es heißt: „Hass hat Hass nie besiegt, lass es Liebe sein.“

Marianne Rosenbergs Interpretation von „Kleine weiße Friedenstraube“ setzt ganz auf die Botschaft der Liebe. Selbst, wenn ihre Interpretation mit einem traurigen Klavier und Wehmut in der Stimme beginnt, spürt man spätestens dann Hoffnung, wenn der Kinderchor einsetzt und den Satz „Du sollst fliegen, Friedenstaube, allen sag es hier ...“ mit diesen Worten weiterführt: „..., dass nie wieder Krieg wir wollen, Frieden wollen wir.“ Wer will das gerade nicht? Außer die Kriegstreibenden um Wladimir Putin ...