Wer James Bay auch nur einmal live gehört hat, spürt eine Gänsehaut und eine gewisse Ehrfurcht vor dieser mächtigen, gefühlvollen, gegerbten Stimme. Anfang des Jahres kamen vor allem seine britischen Landsleute in den Genuss: Bay ging sozusagen back to the roots, schnappte sich Gitarre und Mikro und spielte unter dem Motto „New Songs New Stories“ in kleinen Clubs. Die Shows fanden allesamt Ende Januar, Anfang Februar in Rahmen der „Independet Venue Week“ statt. Ein schönes Statement und eine große Hilfe für eine Branche, die zwei untote Jahre hinter sich hat. Normalerweise sind die Bühnen, die James Bay bespielt nämlich ein wenig größer. Er hat auf allen Plattformen mit seinen Liedern inzwischen über siebeneinhalb Milliarden Streams gesammelt. Schon sein gefeiertes Platin-Debütalbum „Chaos And The Calm“ (2015), auf dem auch die Hits „Hold Back The River“ und „Let It Go“ vertreten waren, wurde Anfang 2016 für die GRAMMYs in den Kategorien „Best Rock Album“, „Best Rock Song“ und er selbst als „Best New Artist“ nominiert. Nach den Erfolgen des 2018 veröffentlichten Nachfolgers „Electric Light“ – u.a. Platz 2 UK, Platz 12 in Deutschland – dekonstruierte er seinen Sound auf der EP „Oh My Messy Mind“, die binnen eines Jahres rund 550 Millionen Streams verzeichnen konnte. Minimalistischer und aufgeräumter als zuvor, bescherte ihm allein die Auskopplung „Peer Pressure“ feat. Julia Michaels rund 350 Millionen Streams und noch mehr Kritikerlob. 2019 begleitete er dann Ed Sheeran auf dessen Stadiontour.

Nun steht aber endlich wieder ein neues Album an, das zwar noch keinen Titel und noch kein Release Date hat, aber laut James Bay noch in diesem Jahr erscheinen wird.

Der erste Vorbote daraus ist die kraftvolle Ballade „Give Me The Reason“, die einen schon nach den ersten von Bay gesungenen Zeilen killt und dann zu einem spannend ausproduzierten, mitklatschbaren Stadion-Song wird, der deutlich macht, dass James Bay weiterhin Großes vor- und zu bieten hat. Genauso sollte es sein, wie Bay in einem Statement zum Song verrät: „Mir war wichtig, dass sich dieser Song einfach überdimensional und wahnsinnig emotional anfühlt“, sagt der 31-jährige über die Single. „Inhaltlich geht’s um den Moment, wenn man spürt, dass sich die Sonne über einer Beziehung langsam verdunkelt – und jetzt geht’s darum, fürs Zusammenbleiben zu kämpfen. Dieses Stück muss vor lauter Energie explodieren, wenn ich es live spiele. Es geht darum, zu spüren, wie schnell das eigene Herz schlägt, wie die Liebe durch die Adern schießt.“